Der Splitter-Verlag bringt einen Franzosen nach Deutschland und dass unsere Nachbarn im Westen Comic können, wissen wir spätestens seit “Blast”. Doch ob auch “Nils 1 – Elementargeister” weiß, wie man den Captain überzeugt, lest ihr hier!
Deutscher Titel: Nils 1 – Elementargeister
Verlag Original: Editions Soleil
Verlag Deutschland: Splitter
Format: Hardcover
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: Mai 2017
Autor(en): Jérôme Hamon
Zeichner: Antoine Carrion
Seiten: 56
Preis: 14,80 €
Leseprobe: Splitter
Bezug: Splitter
Des Comix Handlung:
Den alten Legenden zufolge existiert jenseits der materiellen Welt eine Sphäre, bevölkert von Lichtwesen, ohne die alle Materie leblos bleibt. Als nun im gesamten Nordland nichts mehr wächst, sodass eine Hungersnot droht, bricht Ruben mit seinem Sohn Nils auf, um eine rationale Erklärung für dieses Phänomen zu finden. Aber auch er weiß um die alten Überlieferungen, und letztlich muss er sich der Tatsache stellen, dass etwas das Gleichgewicht zwischen den beiden Welten ganz massiv stört. Doch es ist Nils, der daraus in einer Mischung aus Mut und jugendlichem Übermut die Konsequenzen zieht und zur Tat schreitet…
– Inhaltsangabe gemäß Splitter
Des Captains Eindruck:
Die Geschichte verbindet die Atmosphäre asiatischer Zeichentrickserien mit Teilen der nordischen Mythologie und erzeugt so eine sehr interessante Stimmung, die sich durch den kompletten Band zieht. Zeichnerisch wunderbar ausgearbeitet, schafft es Antoine Carrion jedem Panel einen gewissen Zauber zu verleihen, der die Mystik dieser Welt hervorragend einfängt. In Kombination mit den schönen Textpassagen Jérôme Hamons, schafft es “Nils – Elementargeister” sogar, dass man den Band mit permanentem Ruhepuls genießt und mit einer Tasse Tee dazu den Tag perfekt ausklingen lassen kann.
Grundsätzlich also ein schöner Comic, der vor allem durch das Setting glänzt. Leider gelingt es dem Band nicht immer, das Tempo der Geschichte auf die Emotionen der Protagonisten einzustimmen. So sorgten zwei Passagen bei mir durchaus für Stirnrunzeln, als Hamon die Charaktere nach eigentlich emotionalen Verlusten die Story vorantreiben lässt, als wäre nichts gewesen. Hier hätte man den Betroffenen durchaus eine kurze Phase der Emotionalität gewähren können, um ihnen die notwendige Tiefe zukommen zu lassen. Des Weiteren sind einige Entscheidungen der Charaktere absolut nicht nachvollziehbar und wirken ebenfalls so, als dienten sie nur dem Vortrieb der Geschichte, ungeachtet deren Sinnhaftigkeit.
Am Ende ist “Nils – Elementargeister” also eine wundervoll illustrierte und grundsätzlich schön geschriebene Geschichte, bei deren Gestaltung etwas mehr Liebe für die Charaktere hätte übrigbleiben können.
Des Captains Fazit:
Das Comic unterhält, das Setting funktioniert und auch inhaltlich weckt der erste Band das Interesse an den Fortsetzungen. Bleibt nur zu hoffen, dass in den folgenden Werken das Vorantreiben der Geschichte nicht wieder zulasten der Charaktere geht.