Superman: American Alien (Panini Comics)

“American Alien” ist viel mehr als eine neue Origin-Story und weiß den Leser gekonnt in seinen Bann zu ziehen. Weshalb ich mich trotzdem extrem aufregen musste und mir fast die Tränen kamen, verrät meine Rezension zum Band.

(©DC Comics, erschienen bei Panini Comics)

Titel: Superman: American Alien
Format:
Softcover
Verlag:
DC Comics, erschienen bei Panini Comics
Erschienen:
02.11.2016
Autor:
Max Landis
Zeichner:
Francis Manapul, Jae Lee, Jock, Tommy Lee Edwards, Nick Dragotta, Jonathan Case, Joelle Jones
Seiten: 188
Preis:
19,99 €
Leseprobe: Gibt’s hier!
Inhalt: 
Superman: American Alien 1-7

 

 

 

Handlung:
“Superman ist ein junger Mann unserer Zeit, der erfährt, dass er in Wirklichkeit von einem fremden Planeten stammt, und unglaubliche Kräfte an sich entdeckt. Aber was macht man, wenn man fliegen kann, superstark ist und unverwundbar? Nun, vielleicht gibt man sich als Multimillionär Bruce Wayne aus und lässt es mal anständig krachen!”
– Inhaltsangabe gemäß Panini Comics


Grafische Aufmachung: 8/10
Ich muss schon sagen, optisch macht dieser Band einiges her. Zwar haben wir hier sieben verschiedene Zeichner, was gerne für einen schlechten “Flow” innerhalb einer Serie sorgt, doch harmoniert diese Diversität hier wirklich gut. Das liegt wahrscheinlich mitunter daran, dass der Band in einzelne Episoden aufgeteilt ist und die Handlungen nicht unmittelbar aufeinander folgen. Jeder Zeichner hat seine eigene Würze in den Topf geworfen und es ist erstaunlich, welch Köstlichkeit am Ende dabei heraus kam. Dennoch habe ich einen großen Kritikpunkt, der mich dermaßen gestört hat, dass ich diesem wundervollen Band keine 9/10 geben konnte. Das hängt insbesondere mit der “Artbeit” von Herrn Jock zusammen. Mehr dazu dann aber im Gesamteindruck. American Art!

(©DC Comics, erschienen bei Panini Comics)

Anspruch: 9/10
Was? Schon wieder eine neue Superman Origin-Story? Ja, schon wieder eine. Doch sprengt “American Alien” alle Erwartungen an eine solche Geschichte, indem Landis extrem innovativ an die Sache herangetreten ist. Dieser Band bietet Fan-Service at it’s best! Diverse Charaktere des DC-Universums werden hier mal mehr und mal weniger in Supermans Erwachsenwerden integriert und auch der “Morrison Boulevard” oder die “Quitely Street” zeigen, wie viel Herzblut in diesem Werk steckt. Die Geschichte kommt unglaublich frisch daher und die Charaktere sind allesamt super getroffen. Die einzelnen Episoden im jungen Leben des Clark Kent wurden schön ausgewählt und umgesetzt. Max Landis beweist hier eindrucksvoll, dass er von Storytelling mehr als nur eine Ahnung hat. Grandios!

Gesamteindruck: 9/10
“American Alien” ist wahrlich das, was man einen Pflichtkauf nennt. Jeder Comicleser, ob Sups-Fan oder nicht, muss sich diesen Band zulegen! Die Geschichte ist dermaßen schön, frisch und mitreißend geschrieben, dass es für jeden Fan der bebilderten Erzählkunst keinen Weg daran vorbei gibt. Die vielen Referenzen auf alte und neue Weggefährten, auf Autoren und Zeichner zaubern dem Leser permanent ein Lächeln ins Gesicht und man kommt nicht umhin dieses Comic zu lieben. Die Zeichnungen sind nahezu durchgehend passend und verschönern die Erfahrung Stück für Stück, so dass man den Band eigentlich gar nicht aus der Hand legen kann. Hier wirkt nichts recycled und alles liest sich so, als habe man Derartiges noch nie zuvor gesehen – und das obwohl man Supermans Origin schon mehr als zweimal gelesen hat. Doch bei aller Begeisterung gab es für mich einen Punkt, an dem ich fast vom Glauben angefallen bin. Die letzte Episode des Bandes wurde von Mark “Jock” Simpson illustriert und ich hätte mich vielleicht gar nicht so über seinen Zeichenstil echauffiert, hätte er nicht den Helden meiner Kindheit, Lobo, verarbeitet. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen so hässlich gezeichneten Lobo gesehen und hatte die komplette Episode hindurch fast Tränen in den Augen. Dazu kam noch, dass ich die Dialoge des Präsi nicht wirklich authentisch fand. Es wurde zwar versucht, den Slang des Königs des Frägg aufzugreifen, am Ende wirkt aber alles etwas erzwungen. Trotz allem muss ich jedoch gestehen, fand ich alleine die Idee, Lobo zu integrieren und die Umsetzung des Kampfes zwischen den beiden wirklich klasse. Schlussendlich sorgt diese optische Unmöglichkeit jedoch dafür, dass ich dem Gesamtwerk einen halben Punkt abziehen musste. Dem Geniestreich, den ich hier lesen durfte, tut das aber kaum weh. Superbe!