Eine abgeschlossene Geschichte in einem unscheinbar wirkenden Hardcover. Langweiliges 08/15-Comic? Mit nichten!
Titel: Spider-Man – Todesspirale
Info: Marvel Exklusiv 119
Edition: Limitiert auf 444 Stück
Format: Hardcover
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 12.04.2016
Autor: Gerry Conway
Zeichner: Carlo Barberi
Seiten: 116
Preis: 25,00 €
Helden: Spider-Man, Wraith, Black Cat
Cover:
Das Cover ist recht einfach gehalten. Man sieht den Netzschwinger in einer seiner typischen Posen -schlicht und doch irgendwie charakteristisch. Ansonsten deutet nichts auf den Inhalt hin. Meiner Meinung nach hätte man sich hier etwas Kreativeres einfallen lassen und den wirklich interessanten Inhalt besser andeuten können. Dafür gefällt mir jedoch die Rückseite recht gut – da sehen wir nämlich das Original-Cover von “The Amazing Spider-Man 18.1”.
Zeichenstil:
Das, was uns Carlo Barberi hier abgeliefert hat, ist wirklich klasse! Alle Panels sind wirklich liebevoll gezeichnet und die Qualität der einzelnen Panels ist gleichbleibend gut. Selbst Nebencharaktere und – ich nenne sie mal Zivilisten – sind detailliert gezeichnet und wirken nicht wie so oft, als hätte sie ein Sechstklässler mit seinem Wasserfarbkasten verbrochen. Es hat wirklich Spaß gemacht, nach dem Lesen der Texte noch etwas zusätzlich Zeit mit den Zeichnungen zu verbringen und so sollte das eigentlich in jedem Comic sein, der sich nicht als plumpe Fließbandarbeit sehen will!
Inhalt:
Dieser Sammelband vereint die Geschichten aus “The Amazing Spider-Man 16.1 bis 20.1 (2014)”, die in Deutschland unter dem Titel “Todesspirale” zwischen Mai und September 2015 erschienen sind.
Der Kingpin ist weg und das dadurch entstandene Machtvakuum führt zu einem Bandenkrieg um die Vorherrschaft in der New Yorker Unterwelt. Spider-Man versucht diesem, zusammen mit der unerbittlichen Verbrecherjägerin Yuri Watanabe alias Wraith, entgegenzuwirken. Doch sind es nicht nur die Schläger, sondern auch die Top-Anwärter auf Kingpins Nachfolge, die der Spinne den Tag vermiesen wollen. Neben Black Cat ringen auch Tombstone, Hammerhead und Goblin Knight um den begehrten Posten und als wäre das noch nicht genug, hat auch Mister Negative seine Finger mehr im Spiel als anfänglich vermutet. Allerdings stellt das nicht Spider-Mans größtes Problem dar, denn die Frage, die sich auftut ist: Kann er Wraith überhaupt noch vertrauen?
Fazit:
Ich bin per se ein Fan von abgeschlossenen Geschichten in einem Band. Dieser ist mit seinen 116 Seiten zwar recht kurz, doch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Die Story hat genügend Platz, um sich auch auf den wenigen Seiten gut zu entfalten und wir bekommen eine Handlung mit einem gewissem Tiefgang.
Die inneren Konflikte sowohl von Spider-Man als auch Wraith begleiten uns durch den gesamten Band und Themen wie Vertrauen, Hoffnung, Naivität oder Moral sind allgegenwärtig. Ist Parker zu naiv oder macht es einen Helden erst aus, seine Hoffnung nie zu verlieren? Ist Verbrechensbekämpfung auch dann noch moralisch vertretbar, wenn man gegen Regeln und Gesetze handelt? Das sind nur einige Fragen, die sich der Leser während der Geschichte stellen kann und sollte. Gerade weil wir so wenige Seiten für ein solch komplexes Thema haben, muss ich die Art und Weise, wie man diese Problematiken komprimiert und doch nicht zu sehr verkürzt hat, wirklich loben. Auch das intrigante Spiel von Mr. Negative war zuweilen wirklich unterhaltsam, auch wenn er ein etwas peinlich inszeniertes Ende nimmt.
Ich kann diesen Band alles in allem wirklich wärmstens empfehlen und denke, die tolle Story von Spider-Man-Legende Gerry Conway macht sich in jeder Sammlung gut.
Bewertung: 7/10
Inhalt: 6,5/10
Gehalt: 7/10
Grafik: 7/10